Civita di Bagnoregio
Der Ortsteil ist vollkommen abgeschnitten und ist nur über eine Fußgängerbrücke aus Stahlbeton zugänglich. Dies ist eine Folge der laufenden Erosion des Hügels und des umliegenden Tals, woraus die typischen tiefen Felseinschnitte entstanden sind. Da die Erosion bis heute weiter fortschreitet, wird das Dorf Civita di Bagnoregio möglicherweise eines Tages ganz verschwinden und wird deshalb auch "il paese che muore", das sterbende Dorf genannt.
Der mittlerweile von nur noch wenigen Familien bewohnte Ort ist Jahr für Jahr beliebtes Ausflugsziel für Touristen und wurde auch schon mehrfach als Filmkulisse genutzt.
Im Ortskern sind noch mehrere mittelalterliche Gebäude vorhanden, darunter die Kirche San Donato (am Hauptplatz), der Bischofspalast, eine Mühle aus dem 16. Jahrhundert, das Geburtshaus des Hl. Bonaventura sowie das Santa Maria Tor mit zwei Löwen, die einen Menschenkopf zwischen ihren Pfoten halten (zum Gedenken an einen Volksaufstand der Bewohner von gegen das Geschlecht der Monaldeschi aus Orvieto).
Besonders sehenswert und reizvoll ist die traditionelle, alljährlich zur Weihnachtszeit stattfindende Stallweihnacht. In den mittelalterlichen Gassen von Civita wird die Geschichte von Maria und Josef mit wirkungsvollen Effekten und einer regen Teilnahme der Bevölkerung beeindruckend nacherzählt.
Am ersten Sonntag im Juni und September findet auf dem Hauptplatz der jahrhundertealte Palio della Tonna (Dialektwort für Tonda) statt, bei dem Vertreter der Ortsviertel angefeuert von den Besuchern zu einem Eselswettrennen antreten.